Überall und jederzeit meditieren

Der Mönch Kenji ging also zu seinem Meister und fragte, „Meister, bist du einverstanden, wenn Katsu und ich Zigaretten rauchen, wenn wir meditieren?“ Der Meister reagierte wütend. „Was für eine Schande! Habt ihr denn keinen Funken Anstand? Kümmert ihr euch wirklich nicht aufrichtig um eine ernsthafte spirituelle Disziplin? Die Frage an sich ist schon eine Frechheit!“
Mit hängendem Kopf kehrte Kenji zu seinem Freund zurück und berichtete ihm über den Verlauf des Gesprächs. „Mach dir keine Sorgen“, meinte Katsu, „Ich werde morgen mit dem Meister die Angelegenheit noch einmal besprechen und ich bin sicher, dass das Ergebnis diesmal anders ausschauen wird.“
Am nächsten Tag ging Katsu zum Meister und sagte, „Meister, ginge das in Ordnung, wenn Kenji und ich meditieren während wir Zigaretten rauchen?“
„Ja, sicherlich“, antwortete der Meister begeistert, „Ihr solltet bei all euren Handlungen meditieren. Es ist immer vorteilhaft, wenn ihr ein höheres Bewusstsein in eure weltlichen Aktivitäten bringt.“
Natürlich gibt es verschiedene Möglichkeiten, dieses Gleichnis zu interpretieren. Eines Botschaft ist aber, glaube ich, ganz klar: Meditation kann man jederzeit und überall praktizieren!
- Wann immer du etwas tust, tue es, als ob es das wichtigste im Leben sei. Verbleibe im Jetzt, gib dein Bestes, aber erwarte nichts. In der Bhagavad Gita, der indischen Bibel, steht: Du hast das Recht zu
arbeiten, aber keine Recht auf die Früchte deiner Arbeit. Widme alles, was du tust Gott,
deiner Quelle. Dann wirst du über alle Maßen glücklich!
- Tue alles mit Dankbarkeit.

Arthada, Wien 8.8.2017