Referenten
Arthada
Als Arthada Anfang der 80er Jahre zu meditieren begann, hielten ihn seine Eltern für verrückt. Für seinen Vater, einen Wissenschaftler - er war auch einmal Rektor der Universität Wien - war das eine klare Sache: "Wenn du deinen Verstand still machst, bist du um nichts besser als ein Esel." Er hatte, wie übrigens damals die meisten Leute, nicht die geringste Ahnung von der Meditation. Jetzt, Jahrzehnte später, würden sich Arthadas Eltern wünschen, dass auch seine Geschwister so "verrückt" wären und meditierten, denn sie empfinden heute in seiner Gegenwart viel inneren Frieden und Freude. Es ist ihnen nicht entgangen, dass Arthadas Leben weit einfacher, erfüllter und glücklicher abläuft, als jenes seiner Geschwister und vielleicht auch der meisten anderen Menschen.
Als Arzt hat Arthada primär der medizinische Aspekt der Meditation interessiert: Was passiert mit den Körperfunktionen während der Meditation, was sind die durch Studien objektivierbaren Auswirkungen spiritueller Techniken auf die Psyche und Erlebniswelt des Menschen?
Viele Jahre später kam Arthada in Wien mit einem spirituellen Lehrer in Kontakt und durch die Verbindung mit diesem Gott-trunkenen Mystiker lernte er zu verstehen, dass die Meditation wohl viele positive und durchaus messbare Einflüsse auf das "äußeres Wesen" des Menschen ausübt, der wesentliche Benefit der Meditation sich jedoch nicht mit Worten erklären lässt. Denn in der tiefen Meditation bewegt man sich jenseits des Verstandes, jenseits von Worten; hier findet man uneingeschränkte Freude und tiefe Liebe – unabhängig von den wechselnden Umständen des äußeren Lebens. Und das war genug für Arthada; als er dies erkannte, hörte er auf, nach Beweisen und Erklärungen zu suchen.
Inzwischen hat Yoga fast alle Bereiche seines Lebens beeinflusst. Als musischer Mensch machte er zum Beispiel zeitlebens Musik. Durch den Einfluss kontemplativer Techniken hat sich allerdings sein Musikgeschmack gewandelt. Hatte es ihm früher der Jazz, Ragtime und Blues angetan, so hört und macht er heute vornehmlich spirituelle Musik, weil sie über die Fähigkeit verfügt, das Bewusstsein zu heben und auf diese Weise wirkliche Erfüllung zu schenken und den Menschen glücklich zu machen. Das Ensemble, in dem er seit 1992 mitspielt, hat inzwischen Konzerttourneen in über 20 verschiedenen Ländern und auf mehreren Kontinenten absolviert. Mehr über das Ensemble steht hier.
Seit ca. 1993 hält Arthada im In- und Ausland unentgeltlich Vorträge zum Thema Yoga und Meditation, weil es ihm große Freude bereitet, zu beobachten, wie sich Menschen durch Meditation positiv zu entwickeln beginnen. Er betont auch immer wieder, dass er selbst in den Kursen von der Begeisterung der Kursbesucher sehr profitiert, weshalb er selbst dankbar ist, an diesen Abenden teilhaben zu dürfen.
Satyaki
Satyaki begann in den frühen 80-er Jahren, sich ernsthaft mit der Meditation auseinanderzusetzen. Seither übt er die Kunst der Meditation regelmäßig aus und hat sich über die Jahre im In- und Ausland einen ausgezeichneten Namen als Workshopleiter und Vortragender erworben.
Beruflich ist Satyaki im Management und Einkauf einer größeren Firma tätig.
Nabhanya
"Wer ständig glücklich sein möchte, muss sich oft verändern." - Konfuzius
Hiervon war und bin ich fest überzeugt.
Doch eigentlich bedingen sich Glücklichsein und Gesundheit auch umgekehrt. Dies ist eine der kleinen Erkenntnisse, die ich in den vergangenen vier Jahren von der Meditation geschenkt bekommen habe. Meditation ist für mich der wahre Schlüssel zum Glücklichsein. Wenn du eine tiefe Meditation erlebt hast, bist du von einer Art innerer Zufriedenheit und Wonne erfüllt, die dich den ganzen Tag hindurch begleitet.
So können dich auch noch so missgelaunte Menschen "anbellen", sie werden dich im Optimalfall keine Spur aus deiner inneren Balance bringen. Es gilt also, die enorm positiven Energien, die in jedem von uns schlummern, zu aktivieren bzw. sich ihrer bewusst zu werden. Wenn ich vor einer Tätigkeit, sei es eine tägliche Pflicht oder eine kreative Aufgabe, durch die Meditation mit meinem inneren Wesensteil in Verbindung trete, kann ich während des Tuns viel eher in einen Zustand geraten, in dem ich losgelöst von Gedanken und die gesamte Situation einfach beobachtend eine tiefe Zufriedenheit und Liebe erfahren kann. Dies sind Erfahrungen, die sich bei jedem Menschen einstellen können, der sich für die in ihm verborgenen Wahrheiten öffnet.
"Glücklich allein ist die Seele, die liebt." - Johann Wolfgang von Goethe
Smarana
Im relativ zarten Alter von 16 Jahren lernte ich den ersten großen spirituellen Lehrer kennen. 20 Jahre später vergieße ich Tränen von Freude und Dankbarkeit bei dem Gedanken, was ich in diesen Jahren an äußeren und inneren Erfahrungen machen durfte. Das Leben wurde für mich zu einem Abenteuer und täglich erforsche ich neues spirituelles Land. Ein facettenreiches und farbenfrohes Leben hat sich für mich aufgetan und es fühlt sich so an, als ob ich in einem Segelboot sitzen würde, dessen Segel voll vom Wind gebläht sind und ich auf direkten Kurs zu meinem Ziel bin. Mit Sri Chinmoy als meinem Lehrer fühle ich mich wie ein kleines Kind, das an der schützenden und begleitenden Hand des Vaters geht. Diese führende Hand war in all den 20 Jahren immer spürbar und ich habe mich immer darauf verlassen können.
Sport war für mich immer ein sehr wichtiges Thema und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass mein spirituelles Leben sehr eng mit Sport verbunden ist, speziell mit dem Laufen, so habe ich schon zahlreiche Marathons und vor allem Ultramarathons in den Beinen. Wer über seine bislang erreichten Errungenschaften hinausgeht, immer wieder seine alten Grenzen durchbricht, dem wird nie langweilig, der ist nie unglücklich, das habe ich recht bald erkannt und nach diesem Motto lebe ich auch. Ich organisiere jährlich verschiedene Sportevents in Wien, der beliebteste ist der 10 km-Donauturmlauf im August, der längste der 100 km-Lauf im Prater.
In New York findet übrigens alljährlich der längste Lauf der Welt statt: das Self-Transcendence 3.100-Meilen-Rennen (ca. 5000 km). Ich war in der glücklichen Lage, diese "Pilgerreise", wie ich es nenne, schon sieben Mal erfolgreich zu beenden oder – wie einige Freunde von mir sarkastisch sagen – "zu überleben". Yogis bezeichnen den Körper symbolisch häufig als Tempel und die Seele als Altar. Es fällt einem nicht leicht, zu meditieren, wenn der Tempel baufällig ist und andererseits ist es nicht sehr inspirierend zu meditieren, wenn der Altar schäbig ist. Nach dem Motto "mens sana in corpore sano" (ein gesunder Geist in einem gesunden Körper), kann ein gesunder Körper enorm hilfreich für die Meditation sein und ein gesunder Geist, kann dem Körper helfen.
Soham
Soham meditiert seit vielen, vielen Jahren und verfügt über ein großes spirituelles Wissen, weshalb man mit ihm über fast jedes spirituelle Thema stundenlang sprechen kann.
Ein Punkt, der ihn von den meisten anderen Menschen abhebt: Jeder mag ihn, er hat keine Feinde, was wohl auf sein harmonisches inneres Wesen, das immer für einen Scherz offen ist, zurückzuführen ist. Er ist ein großer Gewinn für das Lotus Seminarzentrum!
Gunagriha
Dr. Alexander Fülöp alias Gunagriha erblickt 1949 in Siebenbürgen, dem ungarischen Teil Rumäniens, das Licht der Welt. Was für eine Ironie des Schicksals, dass dieser willensstarke, unabhängigkeits- und freiheitsliebende Geist im totalitären, kommunistischen Ceausescu Regime aufwachsen muss! Seine Kindheit verläuft weitgehend unauffällig, wenn man davon absieht, dass die intellektuellen Fähigkeiten des talentierten Jungens weit über das durchschnittliche Maß hinausgehen. Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums arbeitet Gunagriha als Zahnarzt und heiratet eine Berufskollegin; bald werden ihm zwei Söhne geboren. Auf der äußeren Ebene erscheint Gunagriha alles erreicht zu haben, was man sich wünschen möchte, aber er ist nicht zufrieden. Von Kindheit an wird er von dem Wunsch beseelt, ein freies Leben zu führen; er ist zu sensibel, zu eigenständig im Denken, um sich mit dem brutalen, totalitären Regime seiner Heimat arrangieren zu können. Kein Wunder, dass er schließlich ins Fadenkreuz des rumänischen Geheimdiensts, der Securitate, gerät, der ihn auch kurzfristig inhaftiert und wiederholt brutalen Verhören unterzieht, nachdem er endgültig auf seiner schwarzen Liste landet. Gunagriha setzt 1979 alles auf eine Karte und es gelingt ihm nach Wien zu reisen: Alles was er mitnehmen kann, sind 50 Schilling, mit denen er sich gerade über den ersten Tag rettet. In Österreich baut er sich in der Folge eine neue Existenz auf, kann später sogar seine Familie nach Wien holen und betreibt schließlich eine große, sehr erfolgreiche Kassenpraxis. Sein Lebenstraum ist in Erfüllung gegangen: Er bringt es zu beachtlichem materiellen Wohlstand und lebt in einem Land, so denkt er zumindest, in dem Freiheit herrscht.
Zu seiner Verwunderung stellt sich aber noch immer nicht die erhoffte Zufriedenheit ein. Er muss erkennen, dass die Menschen im „Westen“ nicht wirklich „frei“ sind, zumindest ist es nicht diese Art der Freiheit, von der er geträumt hatte – auch wenn ihm nie ganz klar war, was er eigentlich wirklich suchte. Jedenfalls sieht er, dass die Menschen hier genauso wie in seiner Heimat von zahlreichen Sorgen geplagt, von Ängsten gequält werden; unter Depression und Frustration leiden.
So geht seine unbestimmte Suche weiter. Schließlich wird er in einem buddhistischen Bücherladen fündig: Er sieht auf dem Cover eines Meditationsbuches das Bild des spirituellen Meisters Sri Chinmoy und denkt sich, „ich weiß zwar nicht, was Meditation ist, aber in diesem Gesicht sehe ich die Ausstrahlung, die Eigenschaften, die ich suche.“ Entsprechend den Anleitungen des Buches beginnt er seine Suche auf das eigene Innere zu fokussieren. Er unternimmt seinen ersten Meditationsversuch und gerät dabei in Kürze in einen Zustand jenseits von Zeit und Raum, in dem ihm in einer atemberaubenden Erfahrung die kosmische Dimension des Menschen gezeigt wird. Als er mit pochendem Herzen aus dem Zustand des unendlichen Bewusstseins wieder zurück in das Körperbewusstsein findet, ist er zutiefst erschüttert über die Begrenztheit, die Unbewusstheit, in welcher der Mensch eigentlich in seinem gewöhnlichen Bewusstsein lebt.
Gunagriha setzt nun seine Meditationsübungen mit großer Konsequenz fort, um tiefer in seine inneren Bewusstseinsschichten vorzudringen und mehr über sein wahres „Selbst“ zu erfahren und wird schließlich auch formal Schüler des erleuchteten Yogameisters Sri Chinmoy, was seine innere Entwicklung rasant beschleunigt und bald eine starke Veränderung seiner Betrachtungsweise der Welt bewirkt. Er durchläuft nun einen spirituellen Umwandlungsprozess, der teilweise in so enormer, aufreibender Geschwindigkeit vor sich geht, dass er gelegentlich zu Gott betet, diesen ein wenig zu verlangsamen. Gunagriha ist nicht unbedingt ein a priori religiöser Mensch, doch nun wird ihm durch seine spirituellen Erfahrungen zweifelsfrei gezeigt, dass Gott existiert und alles in der Hand hat. Er erkennt jetzt, dass er schon seit langer Zeit von der unsichtbaren Hand seines Meisters geführt wird.
Unter den über 7.000 Schülern Sri Chinmoys erhält Gunagriha von Anfang an eine bevorzugte Stellung. Er kann sicherlich dem kleinen Kreis von Sri Chinmoys Lieblingsschülern zugeordnet werden. Unter der liebevollen und weisen Führung seines Meisters nimmt sein spirituelles Leben nun einen abwechslungsreichen und stürmischen Verlauf. Zeitweise erklimmt Gunagriha erhabene Gipfel spiritueller Erkenntnis, er erlebt Zustände, in denen er aufgrund seiner eigenen direkten Wahrnehmung die Aussagen der heiligen Schriften bestätigt sieht, dass die ganze Welt letztlich göttlicher Natur ist und in diesen Zuständen kennt seine Liebe keine Grenzen mehr. In ekstatischer Verzückung betrachtet er da die gewöhnlichsten Dinge des Lebens als mannigfaltige Manifestationen der einen letzten Wirklichkeit des Seins. Dann wieder muss er in seinem inneren Leben die trockensten, endlosesten Wüsten und spirituellen Dürreperioden durchschreiten, erfährt also sogenannte spirituelle „Durchhänger“, wo er keinen einzigen Lichtblick mehr erhaschen kann und diese spirituellen Krisen treiben ihn manchmal an den Rand der Verzweiflung. Aber schließlich „erwacht“ er immer wieder aus diesen Abgründen spiritueller Leere, um seinen inneren Weg auf einer neuen, höheren Ebene als zuvor mit einem tieferen Wissen und einer größeren Erfüllung fortzusetzen.
Authentische Meister führen ihre Schüler immer auf völlig individuelle Weise. Bei weniger entwickelten Suchern müssen sie – um eine Allegorie zu verwenden – mit Schmirgelpapier oder feiner Feile vorsichtig die „Egoecken“ Stückchen für Stückchen abschleifen. Die wenigen sehr fortgeschrittenen Seelen oder vielleicht sollte man sagen, Sucher mit außerordentlicher Selbsthingabe, und Gunagriha zählt sicherlich zu jener Gruppe, kommen in den Mörser des Meisters, um eine von Gunagrihas Redewendungen zu gebrauchen. Dort werden sie völlig zerbröselt, um dann in neuer, besserer Weise wieder aufgebaut zu werden. Vergleichen Sie doch selbst die beiden Bilder, auf denen Gunagriha vor der inneren Suche und 12 Jahre später abgebildet ist, dann werden Sie verstehen, was ich meine. Die Bilder sprechen für sich, sie bedürfen keines weiteren Kommentars.
„Gunagriha“ ist übrigens ein spiritueller Name, der Dr. Alexander Fülöp von Sri Chinmoy, seinem spirituellen Lehrer, verliehen wurde. Der Name spiegelt die Bedeutung bzw. Aufgabe seiner Seele. Er gilt heute in einigen Ländern Europas als einer der Experten für die innere Suche, wobei er vor allem aufgrund seiner außergewöhnlichen Authentizität geschätzt wird. Gunagriha ist kein Theoretiker, kein Schriftgelehrter, er spricht grundsätzlich nur über das, was er selbst erfahren, was er selbst erkannt hat.
Was Gunagriha, diese so außergewöhnliche Persönlichkeit, aber so deutlich über die Masse der Durchschnittsmenschen erhebt, das sind die vielen, vielen guten Eigenschaften, die er in seinem Inneren verwirklicht hat. Die Vielfalt an menschlichen und mystischer Erfahrungen, die er in seinem überaus intensiv gelebten Leben erfahren durfte, hinterließen ihre Spuren. Er hat einen Zustand erreicht, in dem sein Herz die Führung über seinen so entwickelten Verstand übernehmen konnte. Daher verfügt er heute über ein Maß an Weisheit, wie man sie nur sehr, sehr selten antrifft, und deren Quelle letztlich die Liebe ist.
Gunagriha will kein Meister sein, er will nur seine interessanten Erfahrungen mit anderen Suchern teilen und ihnen zeigen, wie schön, wie wunderbar das Leben eigentlich ist, wenn man sich nicht Erfüllung in der äußeren Welt erwartet, wo sie keinen Bestand haben kann. Wahre Freiheit, wahre Erfüllung – so die Erkenntnis Gunagrihas – kann nur auf einem inneren Weg, auf der spirituellen Suche erfahren werden.
Einladung zum Vortrag am 26. 9. 2023: