Tanpura

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Die Tanpura (auch: Tambura) gehört ebenfalls zu der Familie der Langhalslauten und ist ein indisches Saiteninstrument. Meistens ist die Tanpura aus dem harten Holz des Brotfruchtbaumes geschnitzt. Sie wird als Borduninstrument verwendet, das heißt: Mit ihr spielt man keine Melodien, auch keine wechselnden Harmonien, man erhält von der Tanpura vielmehr immer und ständig den gleichen Klang der ungegriffenen und lediglich gezupften 4 bis 5 Metallsaiten. Wer aber jetzt glaubt, jeder kann vom Stand weg dieses Instrument perfekt spielen, der täuscht sich unsere Erfahrung nach. Es hat sich gezeigt, dass das Bewusstsein des Musikers hinsichtlich der Klangentwicklung dieses Instruments eine große Rolle spielt.

Die Saiten sind auf einen Grundton und dessen Quinte und Oktave gestimmt Das besondere, ja richtig magische an diesem Klang ist der ausgesprochene Obertonreichtum. Es entsteht geradezu ein akustisches Bild, das sich ständig ein wenig ändert, aber man kann diesen ungemein meditativen Klang natürlich nicht mit Worten beschreiben.

Unvergesslich bleibt das Erlebnis, dass wir mit der Tanpua bei der Aufnahme unserer ersten CD hatten. Damals waren wir unter gehörigem Zeitdruck, denn wir nahmen mit einer alten analogen Bandmaschine an einem Wochenende praktisch mehr oder weniger „life“ die gesamte CD auf. Der damalige Tanpuraspieler war in einen abgedunkelten Nebenraum verschwunden, um die vier Saiten seines Instrumentes, die immer wieder und wieder in der gleichen Abfolge angezupft werden – hier gibt es keinerlei Variation, zu stimmen und er blieb verschollen. Nach fünfzehn Minuten schickte sich der erste Musiker der Gruppe an, den Tanpuraspieler zur Aufnahme zu holen, als er aber seinen Freund vollkommen versunken im Klang der Tanpura im dunklen Zimmer sitzen sah, fühlte er sich wie von einer Magie angezogen und setzte sich ebenfalls auf den Boden, zunehmend berauscht von dem betörenden und meditativen Bild, das die Obertöne des Instrumentes in den Raum projizierten. Nach einiger Zeit saß dann die gesamte Gruppe am Boden jenes Zimmer, alle vergaßen sie die Aufnahme und wurden in den Bann dieses unglaublichen und doch so einfachen Instruments gezogen. Der Tanpurspieler bekam jedoch davon nichts mit, er war völlig in seine Welt entschwebt und hatte – ohne es zu wissen - seine Freunde mit seinem entrückten Zustand ebenfalls völlig betört…

Bei der Tanpura wird zwischen drei Formen unterschieden: Die Instrumental Tanpura: Flach gebaut und meist mit fünf dünnen Saiten bespannt hat sie einen hellen Klang und wird zur Begleitung von Melodieinstrumenten wie z.B. Sitars gespielt. Die Länge beträgt meist 95 bis 115 cm. Die Stimmung des Grundtons liegt beim C. Die Female Tanpura: Die Female Tanpura ist mittelgroß und mit vier Saiten bespannt bei denen der Grundton meistens auf G gestimmt wird. Die Länge beträgt 120 bis 130 cm. Sie hat einem bauchigem Kürbiskorpus und wird zur Begleitung von Sängerinnen gespielt. Die Male Tanpura: Mit einer Länge von 140 bis 150 cm ist sie besonders groß. Sie ist mit dicken Saiten bespannt, bei denen der Grundton meistens auf C gestimmt wird. Mit ihrem vollen Klang wird sie traditionell zur Begleitung von Sängern gespielt. Im Ensemble Arthada & Friends wird sehr selten die Female Tanpura (leichter zu transportieren), häufiger die Instrumental Tanpura und am häufigsten die elektrische und automatische Tanpura verwendet, die natürlich nicht ganz den Klang der akustischen Instrumente erreicht, aber dennoch über erstaunliche klangliche Vielfalt verfügt und den unglaublichen Vorteil besitzt, dass sie auf Knopfdruck um einen oder mehrere Halbtöne umgestimmt werden kann.