Gunagriha

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Dr. Alexander Fülöp alias Gunagriha

erblickt 1949 in Siebenbürgen, dem ungarischen Teil Rumäniens, das Licht der Welt. Was für eine Ironie des Schicksals, dass dieser willensstarke, unabhängigkeits- und freiheitsliebende Geist im totalitären, kommunistischen Ceausescu Regime aufwachsen muss! Seine Kindheit verläuft weitgehend unauffällig, wenn man davon absieht, dass die intellektuellen Fähigkeiten des talentierten Jungens weit über das durchschnittliche Maß hinausgehen. Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums arbeitet Gunagriha als Zahnarzt und heiratet eine Berufskollegin; bald werden ihm zwei Söhne geboren. Auf der äußeren Ebene erscheint Gunagriha alles erreicht zu haben, was man sich wünschen möchte, aber er ist nicht zufrieden. Von Kindheit an wird er von dem Wunsch beseelt, ein freies Leben zu führen; er ist zu sensibel, zu eigenständig im Denken, um sich mit dem brutalen, totalitären Regime seiner Heimat arrangieren zu können. Kein Wunder, dass er schließlich ins Fadenkreuz des rumänischen Geheimdiensts, der Securitate, gerät, der ihn auch kurzfristig inhaftiert und wiederholt brutalen Verhören unterzieht, nachdem er endgültig auf seiner schwarzen Liste landet. Gunagriha setzt 1979 alles auf eine Karte und es gelingt ihm nach Wien zu reisen: Alles was er mitnehmen kann, sind 50 Schilling, mit denen er sich gerade über den ersten Tag rettet. In Österreich baut er sich in der Folge eine neue Existenz auf, kann später sogar seine Familie nach Wien holen und betreibt schließlich eine große, sehr erfolgreiche Kassenpraxis. Sein Lebenstraum ist in Erfüllung gegangen: Er bringt es zu beachtlichem materiellen Wohlstand und lebt in einem Land, so denkt er zumindest, in dem Freiheit herrscht.

Zu seiner Verwunderung stellt sich aber noch immer nicht die erhoffte Zufriedenheit ein. Er muss erkennen, dass die Menschen im „Westen“ nicht wirklich „frei“ sind, zumindest ist es nicht diese Art der Freiheit, von der er geträumt hatte – auch wenn ihm nie ganz klar war, was er eigentlich wirklich suchte. Jedenfalls sieht er, dass die Menschen hier genauso wie in seiner Heimat von zahlreichen Sorgen geplagt, von Ängsten gequält werden; unter Depression und Frustration leiden.

So geht seine unbestimmte Suche weiter. Schließlich wird er in einem buddhistischen Bücherladen fündig: Er sieht auf dem Cover eines Meditationsbuches das Bild des spirituellen Meisters Sri Chinmoy und denkt sich, „ich weiß zwar nicht, was Meditation ist, aber in diesem Gesicht sehe ich die Ausstrahlung, die Eigenschaften, die ich suche.“ Entsprechend den Anleitungen des Buches beginnt er seine Suche auf das eigene Innere zu fokussieren. Er unternimmt seinen ersten Meditationsversuch und gerät dabei in Kürze in einen Zustand jenseits von Zeit und Raum, in dem ihm in einer atemberaubenden Erfahrung die kosmische Dimension des Menschen gezeigt wird. Als er mit pochendem Herzen aus dem Zustand des unendlichen Bewusstseins wieder zurück in das Körperbewusstsein findet, ist er zutiefst erschüttert über die Begrenztheit, die Unbewusstheit, in welcher der Mensch eigentlich in seinem gewöhnlichen Bewusstsein lebt.

Gunagriha setzt nun seine Meditationsübungen mit großer Konsequenz fort, um tiefer in seine inneren Bewusstseinsschichten vorzudringen und mehr über sein wahres „Selbst“ zu erfahren und wird schließlich auch formal Schüler des erleuchteten Yogameisters Sri Chinmoy, was seine innere Entwicklung rasant beschleunigt und bald eine starke Veränderung seiner Betrachtungsweise der Welt bewirkt. Er durchläuft nun einen spirituellen Umwandlungsprozess, der teilweise in so enormer, aufreibender Geschwindigkeit vor sich geht, dass er gelegentlich zu Gott betet, diesen ein wenig zu verlangsamen. Gunagriha ist nicht unbedingt ein a priori religiöser Mensch, doch nun wird ihm durch seine spirituellen Erfahrungen zweifelsfrei gezeigt, dass Gott existiert und alles in der Hand hat. Er erkennt jetzt, dass er schon seit langer Zeit von der unsichtbaren Hand seines Meisters geführt wird.

Unter den über 7.000 Schülern Sri Chinmoys erhält Gunagriha von Anfang an eine bevorzugte Stellung. Er kann sicherlich dem kleinen Kreis von Sri Chinmoys Lieblingsschülern zugeordnet werden. Unter der liebevollen und weisen Führung seines Meisters nimmt sein spirituelles Leben nun einen abwechslungsreichen und stürmischen Verlauf. Zeitweise erklimmt Gunagriha erhabene Gipfel spiritueller Erkenntnis, er erlebt Zustände, in denen er aufgrund seiner eigenen direkten Wahrnehmung die Aussagen der heiligen Schriften bestätigt sieht, dass die ganze Welt letztlich göttlicher Natur ist und in diesen Zuständen kennt seine Liebe keine Grenzen mehr. In ekstatischer Verzückung betrachtet er da die gewöhnlichsten Dinge des Lebens als mannigfaltige Manifestationen der einen letzten Wirklichkeit des Seins. Dann wieder muss er in seinem inneren Leben die trockensten, endlosesten Wüsten und spirituellen Dürreperioden durchschreiten, erfährt also sogenannte spirituelle „Durchhänger“, wo er keinen einzigen Lichtblick mehr erhaschen kann und diese spirituellen Krisen treiben ihn manchmal an den Rand der Verzweiflung. Aber schließlich „erwacht“ er immer wieder aus diesen Abgründen spiritueller Leere, um seinen inneren Weg auf einer neuen, höheren Ebene als zuvor mit einem tieferen Wissen und einer größeren Erfüllung fortzusetzen.

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Authentische Meister führen ihre Schüler immer auf völlig individuelle Weise. Bei weniger entwickelten Suchern müssen sie – um eine Allegorie zu verwenden - mit Schmirgelpapier oder feiner Feile vorsichtig die „Egoecken“ Stückchen für Stückchen abschleifen. Die wenigen sehr fortgeschrittenen Seelen oder vielleicht sollte man sagen, Sucher mit außerordentlicher Selbsthingabe, und Gunagriha zählt sicherlich zu jener Gruppe, kommen in den Mörser des Meisters, um eine von Gunagrihas Redewendungen zu gebrauchen. Dort werden sie völlig zerbröselt, um dann in neuer, besserer Weise wieder aufgebaut zu werden. Vergleichen Sie doch selbst die beiden Bilder, auf denen Gunagriha vor der inneren Suche und 12 Jahre später abgebildet ist, dann werden Sie verstehen, was ich meine. Die Bilder sprechen für sich, sie bedürfen keines weiteren Kommentars.

„Gunagriha“ ist übrigens ein spiritueller Name, der Dr. Alexander Fülöp von Sri Chinmoy, seinem spirituellen Lehrer, verliehen wurde. Der Name spiegelt die Bedeutung bzw. Aufgabe seiner Seele. Er gilt heute in einigen Ländern Europas als einer der Experten für die innere Suche, wobei er vor allem aufgrund seiner außergewöhnlichen Authentizität geschätzt wird. Gunagriha ist kein Theoretiker, kein Schriftgelehrter, er spricht grundsätzlich nur über das, was er selbst erfahren, was er selbst erkannt hat.

Was Gunagriha, diese so außergewöhnliche Persönlichkeit, aber so deutlich über die Masse der Durchschnittsmenschen erhebt, das sind die vielen, vielen guten Eigenschaften, die er in seinem Inneren verwirklicht hat. Die Vielfalt an menschlichen und mystischer Erfahrungen, die er in seinem überaus intensiv gelebten Leben erfahren durfte, hinterließen ihre Spuren. Er hat einen Zustand erreicht, in dem sein Herz die Führung über seinen so entwickelten Verstand übernehmen konnte. Daher verfügt er heute über ein Maß an Weisheit, wie man sie nur sehr, sehr selten antrifft, und deren Quelle letztlich die Liebe ist.

Gunagriha will kein Meister sein, er will nur seine interessanten Erfahrungen mit anderen Suchern teilen und ihnen zeigen, wie schön, wie wunderbar das Leben eigentlich ist, wenn man sich nicht Erfüllung in der äußeren Welt erwartet, wo sie keinen Bestand haben kann. Wahre Freiheit, wahre Erfüllung – so die Erkenntnis Gunagrihas – kann nur auf einem inneren Weg, auf der spirituellen Suche erfahren werden.

Arthada, Wien 13. Januar 2008

Viel Interessantes, auch neuere Schriften von Gunagriha über das spirituelle Leben sowie die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme findest du unter www.gunagriha.com

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